Naturwissenschaftliche Sammlungen

Flora und Fauna des Alpenraumes

Spezialsammlungen und Dokumentationszentrum

 

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Der naturwissenschaftliche Sammlungsbereich des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum besteht aus einer erdwissenschaftlichen, botanischen, zoologischen sowie verschiedenen Spezialsammlungen.
Der Fachbereich fungiert darüber hinaus als Dokumentationszentrum für Tiroler Säugetiere, Vogelarten, Alpine Schmetterlinge, Käfer und Mollusken des Alpenraumes.

 

Erdwissenschaftliche Sammlung: Mineralogische Sammlung, Petrographische Sammlung,

Geologische Sammlung mit Gesteinsproben des Geognostisch-Montanistischen Vereins für

Tirol und Vorarlberg, Paläontologische Sammlung

 

Botanische Sammlung: über 350.000 Belege des Hauptherbars des Ferdinandeums,

Kryptogamen (Sporenpflanzen), Phanerogamen (Samenpflanzen), Historische Herbare,

Pflanzenaquarelle

 

Zoologische Sammlung: Wirbeltiere: Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien, Reptilien;

Wirbellose: weltweite Molluskensammlung: ca. 3.500 Arten in ca. 200.000 Exemplaren. Land-

und Süßwassermollusken, Meeresmollusken. Insekten: ca. 390.000 Käfer über 600.000

alpine Schmetterlinge, Sammlungen aus anderen Gruppen, Säugetier-, Vogeldermoplastiken

und -bälge Alkoholpräparate, Skelettsammlung, Eiersammlung, Milbensammlung,

Tartigradensammlung ,

• Spezialsammlungen "orbis terrarum": Mollusca des Alpenraums, Tenebrionidae

(Schwarzkäfer), Zygaenidae (Widderchen),

 

Alpenspezialsammlung Burmann (Schmetterlinge)


Forstentomologische Sammlung Wachtl


Historische Sammlungen aus der Gesamtpaläarktis

 

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Mit der Gründung des Ferdinandeums im Jahre 1823 wurde der Erforschung der Naturbesonderheiten des Landes eine zentrale Rolle zugewiesen. Zahlreiche wertvolle Legate stammen aus den ersten Jahren des Bestehens des Museums (z.B. Mineralogie, Geologie, Botanik, Wirbeltiere). In den 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts rückte der Arbeits- und Sammlungsschwerpunkt des Ferdinandeums immer mehr in den Bereich Geschichte / Kunst, dies führte zu einem vorübergehenden Niedergang der naturwissenschaftlichen Fachrichtungen am Museum. Seit etwa 1970 spielen die Naturwissenschaftlichen Sammlungen wieder eine bedeutende Rolle. Zahlreiche ausgezeichnete Sammlungen konnten erworben werden. Die systematische naturkundliche Landesdokumentation wurde wieder aufgenommen. Es wurden mehrere wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften gegründet.

 

Wissenschaftlicher Sammlungs- und Arbeitsschwerpunkt war - neben der Botanik und der Molluskensammlung - vor allem die Entomologie (Insektenkunde). Das Museum besitzt heute eine umfangreiche Sammlung alpiner und europäischer Käfer (ca. 500.000 Exemplare) und mit über 750.000 Exemplaren die weltweit vollständigste Dokumentation über alpine Schmetterlinge. Die internationale Bedeutung des Ferdinandeums als Weltmetropole der alpinen Schmetterlingsforschung dokumentiert sich auch in einer umfangreichen Publikationstätigkeit und in der Entdeckung von etwa 80 neuen und bisher unbeschriebenen alpinen Arten.

 

 

 

 

Die Sammlungen wurden im Jahre 1973 aus dem Haupthaus in der Museumstraße ins Zeughaus ausgelagert. Dort wurden sie bei der Überschwemmungskatastrophe am 6. August 1985 schwer beschädigt. 1994 wurden sie in der Feldstraße in modernen Institutsräumen nach internationalem Standard gelagert und 2017 in das Sammlungs- und Forschungszentrum übersiedelt.

 

Allerdings sind die Restaurierungsarbeiten der durch das Hochwasser 1985 beschädigten Bestände (vor allem der Herbarien) noch lange nicht abgeschlossen.

Der Sammlungsbereich verfügt über mineralogische und geologische Datenbanken und eine zentrale Datenbank über die Flora von Tirol und Vorarlberg. Die Mitarbeiter/innen der naturwissenschaftlichen Sammlungen erstellen regelmäßig „Rote Listen“ gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Tirols und sind in der Freilandforschung tätig.


Abb. 1: Blick in die erfolgreiche Schmetterlingsausstellung der Naturwissenschaftlichen Sammlungen (Foto: Stefan Heim), Abb. 2: Auch tropische Augenspinner werden am Ferdinandeum aufbewahrt (Foto: Stefan Heim), Abb. 3: Dünnschnabelbrachvogel Numenius tenuirostris Vieillot 1817, seltenste europäische Vogelart - Nachweis aus Tirol vom Brenner 1896, Abb. 4: Herbarium Hippolyt Guarinoni, 1610 -1630, Hippolyt Guarinoni (Trient 1571 - 1654 Hall), Buch mit Schließbändern aus Leder, 330 x 210 mm, Naturwissenschaftliche Sammlungen, Botanik, Inv.Nr. 01, Abb. 5: Großer Gabelschwanz – Raupe (Foto: Ingo Arndt)

 

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Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlungen (seit 01.03.2015):

Dr. Mag. Peter Huemer

Tel.: +43.512.59489-721

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